Herodot

484 v. Chr. Halikarnassos
425 v. Chr. Thurioi


Herodot wird 457 v. Chr. wegen Verschwörung gegen die tyrannische Herrschaft der Perser aus seiner Heimatstadt Halikarnassos nach Samos verbannt. Eigenen Angaben zufolge unternimmt er lange Reisen u. a. nach Persien, Ägypten, Phönizien sowie Babylonien und geht um 447 v. Chr. nach Athen, wo er engen Kontakt mit großen Persönlichkeiten seiner Zeit, so mit dem Dichter Sophokles und dem Staatsmann Perikles, pflegt. 443 v. Chr. ist er an der Gründung der Kolonie Thurioi beteiligt, wo er bis zu seinem Tod lebt und arbeitet.
Herodot gehört zu einer Reihe griechischer Autoren, die sich zu Beginn des klassischen Zeitalters des antiken Griechenlands darum bemühen, die nur mündlichen Überlieferungen ihres Volkes schriftlich zu fixieren. Sein Geschichtswerk, das später in neun Bücher unterteilt wird, beschreibt die Zeit der Kriege zwischen Persien und Griechenland zu Beginn des 5. Jahrhunderts v. Christus.
Zwischen der Darstellung der geschichtlichen Ereignisse, die Herodot als Phasen des tief verwurzelten Gegensatzes zwischen Europa und Asien darstellt, befinden sich mehrfach auch ethnologische Einschübe zu jenen Ländern, die er selbst bereist hat. Damit stellen die "Historien", wie man Herodots Werk später nennt, eine der wichtigsten westlichen Quellen zu den Meder, Achämeniden, Skythen und Saken dar.
Von Bedeutung ist auch die hier enthaltende Verfassungsdebatte (Herodot 3,80-84), in der einzelne Staatsformen gegeneinander abgewogen werden, womit sie heute eine wichtige Quelle der Demokratieforschung darstellt.
Herodots Prosawerk ist auf einem hohen literarischen Niveau verfasst, so dass die "Historien" auch nachhaltigen Einfluss auf die später folgende Geschichtsschreibung haben. Cicero (De leg. 1,5) nennt Herodot den "pater historiae" (Vater der Geschichtsschreibung).

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